Sie sind nicht angemeldet.

Aktivitäten

Der Markt im Wandel

 

markt

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal 1935. Foto: Kiepker-Balzer

Den Wandel des Burgsteinfurter Marktes im Laufe der letzten Jahrhunderte dokumentierte eine Sonderausstellung des Heimatvereins bis Ende Januar 2013 im Stadtmuseum an der Hohen Schule. Gezeigt wurden Fotografien, Texte und Exponate zur baulichen Entwicklung des Burgsteinfurter Marktes und seiner näheren Umgebung.

denkmal-abbruch

Abbau des Sockels im Jahr 1958

Etliche Gebäude in der Altstadt gehen auf alte Holzstän-derhäuser zurück. Auch wenn sie innen und außen vielfach umgestaltet wurden, lassen sich an den Fassaden und im Innern der Bauten auch heute noch Zeichen einer interessanten geschichtlichen Entwicklung  nachweisen. So mancher alte Holzbalken versteckt sich hinter einer klassizistischen Fassade.Ein Beispiel dafür, wie die Veränderung politischer und geschichtlicher Verhältnisse die Gestaltung eines Ortes beeinflussen kann, ist der Brunnen auf dem Marktplatz.

Der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz schuf 1897ein Standbild aus Bronze, das Kaiser Wilhelm I in Feldherrenmantel und Uniform zeigt. Er trägt die preußische Pickelhaube mit Federbusch. In der Linken hält er den Marschallstab. Das Standbild soll die militärischen und politischen Verdienste des Monarchen für die Einigung Deutschlands und die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs zum Ausdruck bringen.

Auf den Sockelmedaillons finden sich Portraits von Friedrich III, H. von Moltke, O. von Bismarck und A. von Roon, die an der Reichsgründung maßgeblich beteiligt waren. Unter der Deckplatte findet sich ein Schriftband und in der unteren Ebene sind seitlich Brunnenschalen mit Löwenköpfen als Wasserspeier angebracht. An der Frontseite ergießt sich bis auf die Stufen hinab in zeittypischer Darstellungsweise eine Draperie, auf der verschiedene Herrschaftszeichen bzw. Kroninsignien arrangiert sind.

alter markt

Alte Postkartenansicht des Marktes.

Das Bronzestandbild wurde 1942 abmontiert und als Metallspende  eingeschmolzen. 1958 rissen Arbeiter des städtischen Bauhofes den verbliebenen Sockel ab, um Parkraum für Autos zu schaffen. Erhalten blieben die Gedenktafel für die Gefallenen des  deutsch/französischen Krieges 1870/71,  die Medaillons von Helmuth. von Moltke und Otto von Bismarck sowie teile des Sockels aus rotem Granit.

Heute befindet sich an der Stelle des Denkmals eine Brunnenanlage mit Gabionen, Sitzbänken, Wassersteinen und Bepflanzungen. Aber auch dieses Ensemble soll bald durch ein anderes ersetzt werden.