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Aktivitäten

Reise zur Kultur des Münsterlandes

„Die Kinder vom Sachsenhof„ war das Thema eines unterhaltsamen Nachmittags beim Frauentreff des Heimatvereins mit der Burgsteinfurter Autorin Ulrike Karau (l.)Foto: Hilgemann

Von Marlene Hilgemann

Zu einem Ausflug in die Geschichte unserer Vorfahren lud die Grundschullehrerin Ulrike Karau die Frauen des Heimatvereins im Rahmen des monatlichen Frauentreffs ein. Als die Sachsen vor 1.200 Jahren unser Gebiet an der Ems besiedelten, hinterließen sie ihre Spuren in der Bauerschaft Pentrup, unweit von Greven. Dort haben Heimatfreunde die Nachbildung eines typischen Sachsenhofes errichtet. Einmal im Jahr findet dort ein Aktionstag statt, der die Aktivitäten der damaligen Zeit nachempfindet. In diesem Jahr am 2. Juli. Ulrike Karau fand diese historische Wiedererweckung so spannend, dass sie darüber vor neun Jahren ein Kinderbuch geschrieben hat, „Die Kinder vom Sachsenhof“. Anschaulich und bildhaft nahm die Referentin die Frauen mit auf eine Reise zu den Wurzeln unserer Kultur im Münsterland. Lebensumstände und Gepflogenheiten der Menschen in damaliger Zeit ließ die Pädagogin anschaulich in ihren Romanfiguren, den Kindern Swantje, Willi, Otto und der kleinen Schwester Hildrun wiederaufleben, die sich ähnlich wie die Kinder heute ärgern und miteinander spielen, aber auch schon auf dem Hof arbeiten müssen. Emso, der Vater bearbeitet als freier sächsischer Bauer zusammen mit seiner Frau Freya sein Land. Natürlich spielte auch Karl der Große, der die Christianisierung unserer Vorfahren vorangetrieben hat, eine wichtige Rolle, gegen dessen Soldaten der Romanvater als junger Mann gekämpft hatte. Die Bewohner des Sachsenhofs glaubten nämlich noch an die Macht verschiedener Götter. Namen wie Donar und Freya finden sich heute noch in den Wochentagen Donnerstag und Freitag wieder. Das Buch richtet sich in erster Linie an Kinder, ist aber auch für Erwachsene lesenswert. Auf kindgerechte Weise vermittelt Ulrike Karau geschichtliche Zusammenhänge, die unser Leben bis heute beeinflussen und von denen wir oft nur wenig wissen. Frau Karau bedauert: „Unsere Kinder wissen mehr von Cowboys und Indianern als von der eigenen Geschichte.“ Für die Frauen des Frauentreffs ein lehrreicher Nachmittag in der Niedermühle. Geschichte muss nicht trocken sein.