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Aktivitäten

Grafenstein-Ausstellung endet

Von Gottfried Bercks

Der Heimatverein Burgsteinfurt hält seine Ausstellung über die so genannten Grafensteine noch bis zum Freitag (29.9. 2017)geöffnet. Von 17 bis 19 Uhr stehen Heimatfreunde in der Niedermühle in Burgsteinfurt bereit, um Interessierte durch die Ausstelllung zu begleiten. Im Anschluß wird diese abgebaut. Die Geschichte dieser Grenzsteine (Bild von 1961) hat nicht ausschließlich mit Burgsteinfurt zu tun sondern ebenso mit Emsdetten, Neuenkirchen und Borghorst. Kommen doch an dieser Stelle die Kirchspielgrenzen der genannten Gemeinden zu einem Schnittpunkt zusammen, welcher sich keilförmig in das Zentrum, des früher völlig unkultivierten Grenzgebietes, hineinschiebt. Ebenso tagte an diesem Standort über Jahrhunderte nach mündlicher Überlieferung das Markengericht, um unter Vorsitz des "Holzgrafen" (Äbtissin von Borghorst oder Graf von Steinfurt) bei Unstimmigkeiten unter den Markengenossen Recht zu sprechen.
Es ist schon interessant, bei Gang durch die Ausstellung festzustellen, dass der so genannte "Grafenstein" schon auf Karten des 16. Jahrhunderts wiederzufinden ist. Das gilt aber nicht nur für Karten der Grafschaft Steinfurt, sondern auch für Karten mit kleineren Maßstäben wie Westfalen- und Bistumskarten. Weitere Karten weisen eine andere Namensbezeichnung aus, nämlich "Huggenberger Stein". Interessant ist auch eine in größerem Maßstab erstellte Karte des Beifangs Ahlintel, wo es jahrhundertelang zwischen dem Stift Münster und der Grafschaft Steinfurt darum ging, wer Landesherr war. Dieser Streit führte im Jahr 1597 zu einer Eingabe beim Reichskammergericht in Speyer, zu der der münsterische Fürstbischof zur Verdeutlichung seiner Ansprüche durch Nikolaus von Ring eine Karte zeichnen ließ, die nicht genordet ist und einen Eintrag: "Witten Sandstein" enthält. Hier ist erstmals an offizieller Stelle von einem Steinmaterial, Sandstein, die Rede.
Weitere spannende Kartendetails sind vor Ort zu entdecken. Anmeldungen von Gruppen und weitere Informationen bei Gottfried Bercks, Tel. 02551/5021.