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Wie sich Stemmert verändert hat

Von Gottfried Bercks

Der Bildervortrag "Ansichtssache" mit Günther Hilgemann fand bei den Heimatfreunden eine große Resonanz. Die 50 Stühle in der Niedermühle waren nicht ausreichend, um allen interessierten Besuchern einen Sitzplatz anbieten zu können.
"Eine Stadt hat viele Gesichter und jeder seiner Bewohner betrachtet sie durch seine ureigenste persönliche Brille", waren die Eingangsworte Hilgemanns zu seinem Bildervortrag. Für ihn war es wichtig, deutlich zu machen, dass die Veränderungen im Stadtbild auch als solche erkannt werden. Dazu zeigte und kommentierte er mehr als 120 Bilderpaare, die er in alten und neuen Ansichten, aus der gleichen Perspektive aufgenommen, gegenüber stellte. Dabei fand er immer wieder auf den alten Fotos Anhaltspunkte, um die jeweilige Jahreszahl bestimmen zu können. So orientierte er sich um 1900 an den ersten in der Altstadt 1897 installierten 16 Bogenlampen oder auch an den verschiedenen Denkmalobjekten wie die Medaille des Feldmarschals Blücher, der vom 30.09.-02.12.1795 im Hotel zum Elefanten sein Standquartier hatte. Anläßlich des 100. Geburtstag von Kaiser Wihelm I wurde auf dem Marktplatz in Burgsteinfurt am 22.03.1897 das Kaiser Wilhelmdenkmal aufgestellt. Leider ist die Bronzefigur im 2. Weltkrieg eingeschmolzen und der Sockel am 28.07.1953 abgebaut worden. Er steht heute vor dem Stadtmuseum. Auch das Denkmal des Grafen Arnold IV, dem Gründer der Hohen Schule, fand in Higemanns Vortrag ausreichende Würdigung. Es wurde von ehemaligen Arnoldinern am 18.07.1903 gestiftet und  steht gegenüber der Vorburg im früheren Schloßgarten. Auch die Büste von Bismarck am Eingang zum Bagno stammt aus dieser Zeit. Burgsteinfurt hatte damals etwa 5000 Einwohner. Durch die Bombenangriffe im März 1945 sind viele denkmalgeschützte Wohngebäude aus der historischen Altstadt unwiederbringbar verloren gegangen, so auch einige Villen der Steinfurter Industriebarone und auch sonstige denkmalgeschützte Häuser wie das von dem "Rentner Kappesser", das an der Ecke Leererstraße/Bismarckstraße stand. Aber trotzdem lohnt es sich auch heute noch in dem kleinen Städtchen zu leben.