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Osterausstellung eröffnet

„Der Hahn war schon in vorchristlicher Zeit Wächter und Verkünder.“ Dies erklärte Prof. Dr. Anton Janssen zur Eröffnung der 32. Osterausstellung, die die Heimatvereine Borghorst und Burgsteinfurt gemeinsam veranstalten.

Die 32. Osterausstellung der Heimatvereine Horstmar und Burgsteinfurt wurde am Montag im Kommunikationszentrum der Sparkasse eröffnet. Foto: Menebröcker
 

Auf dem Dach der evangelischen Großen Kirche in Burgsteinfurt zeigt auf der Ostseite ein Schwan mehr als 400 Jahre die Windrichtung an. Foto: Pape

Auf katholischen Kirchen wurde der Hahn zusammen mit dem Kreuz angebracht, später wählten die Reformatoren den Schwan als Symbol auf den Spitzen ihrer Kirchendächer.

Schüler der Schule am Bagno bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Menebröcker

Als Künder des Lichtes und als Symbol der Auferstehung ist der Hahn populär. Er steht jeden Tag des Jahres in luftiger Höhe im Blickpunkt - und das nicht nur zum Osterfest. Früher war das Anbringen des metallischen Wetterhahns eine halsbrecherische Aufgabe für wagemutige Männer. Erst nach  einem Gebet begann der Aufstieg über die im Kirchturmdach verankerten Steighaken zur Spitze. Heute findet der Wachwechsel in der Regel nur dann statt, wenn der gesamte Kirchturm eingerüstet ist. So auch bei den Sanierungsarbeiten im Oktober 2008 am Dachreiter der katholischen Kirche St. Johannes Nepomuk in Burgsteinfurt.

Pfarrverwalter Kaplan Michael Vehlken hatte sich unter den Augen der Dachdecker nicht nehmen lassen, das restaurierte Kreuz, mitsamt Wetterhahn auf die Spitze des Dachreiters in 34 Metern Höhe zu installieren. Daraus weist der Ausstellungsbeitrag des Burgsteinfurter Heimatvereins, der von Hermann-Josef Pape gestaltet wurde, in der Ausstellung hin

Nach der Reformation bekam der katholische Kirchen-Wetterhahn Konkurrenz. Auf Turmspitzen drehten sich Schwäne, Schiffe und Posaunenengel.

"De Lutherschen hebbt`n Schwoon./ De Katholschen hebbt´n Hohn./De Reformeerten heppt`n  Schipp,/do fohrt wi alle mit!", vereinfachten die Ostfriesen die konfessionelle Zuordnung der Windanzeiger.

Der Ursprung für den Hahn liegt wohl in einer Bibelstelle aus dem Neuen Testament, in der Jesus dem Apostel Petrus prophezeit: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen (Matthäus 26, 34). Genau das tat Petrus aber nach der Verhaftung Jesu aus Angst vor Verfolgung. Als der Hahn dann am Morgen krähte, erinnerte sich Petrus an die Worte Jesu und weinte vor Scham. So hat sich Petrus im Wind gedreht, wie der Hahn oben auf dem Kirchturm.

Er ist zum anderen ein Symbol für Wachsamkeit, das schon Jesus im Markusevangelium erwähnt: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen“. Zum andern ist der Hahn Symbol für Christus: Mit dem Schrei des Hahnes endet die Nacht, mit Christus endet die Nacht der Sünde und des Todes; der Hahn kündigt das Licht des neuen Tages an und weckt die Menschen aus dem Schlaf, Christus erweckt zum ewigen Licht und zum ewigen Leben.

Der besondere Dank der Organisatoren galt neben den privaten Ausstellern, den politischen und kirchlichen Vertretern sowie der Kreissparkasse, die die Räume zur verfügung stellte, besonders zwei Religionsgruppen der Schule am Bagno, die sich Gedanken über die Entstehung des Osterfestes gemacht hatten und mit ihren Ergebnissen die Ausstellung bereicherten.